In der Gemeinderatsitzung vom 30. Dezember wurde ein vor langer Zeit eingereichter Antrag behandelt, der die Umbenennung der Bischof-Meiser-Straße beantragte.
Dieser Antrag ging auf umfangreiche Recherchen und Bemühungen des GEschichtsforums zurück, das in unseren Augen sehr nachvollziehbar darstellen konnte, warum der ehemalige Bischof Meiser nicht durch die Benennung einer Straße geehrt werden sollte.
Das Geschichtsforum konnte im Vorfeld der Sitzung und in einem Statement während der Sitzung nochmals sehr klar darstellen, warum im Rückblick auf die damaligen Geschehnisse und mit Blick auf die aktuellen antisemitischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft die Umbenennung der Straße ein wichtiges Zeichen einer verantwortlichen Vergangenheitsbewältigung wäre.
Die Fraktion der GRÜNEN konnte sich dem Anliegen vollumfänglich anschließen und begrüßte den Antrag, zumal auch die evangelische Landeskirche und Mitglieder der evangelischen Gemeinde in PUllach signalisierten, dass eine Umbenennung der Straße auch in Ihrem Sinne gewesen wäre.
Während die bekannten Stolpersteine in den Straßen mancher Städte in Deutschland an die Deportation der Jüdischen Mitbürger erinnern und für die Geschehnisse der Vergangenheit Aufmerksamkeit schaffen, bleibt der Straßenname Bischof-Meiser leider ein Stolperstein der Erinnerung.
Die knappe Abstimmung von 9 zu 10 Stimmen ist ein selbstverständlich zu respektierendes Ergebnis eines demokratischen Prozesses, das gleichwohl ein Unbehagen hinterlässt, weil es nicht möglich war, ein gemeinsame Zeichen einer zukunftsweisenden Erinnerungskultur zu setzen.
Weiterführender Artikel:
Zur Frage der Umbenennung der Bischof-Meiser-Straße:
Antisemitismus und Pullach
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