Die im Juli 2015 wiedereröffnete Skateranlage in Pullach wurde von Kindern und Jugendlichen so gut angenommen, dass sich aufgrund der intensiven Nutzung eine Lärmproblematik ergab. Deshalb stand die Skateranlage erneut auf der Tagesordnung der Gemeinderatsitzung vom 18. Oktober 2016.
Ziel und Ergebnis der Sitzung war es u.a., mit einem Bauantrag zur schallschutztechnischen Ertüchtigung der Skateranlage beim Landratsamt eine rechtliche Prüfung der Genehmigungsfähigkeit des Skateparks herbeizuführen.
Nur so kann festgestellt werden, ob die angedachten Lärmschutzmaßnahmen die Anlage rechtlich und vor allem im Sinne der Anwohner genehmigungsfähig machen. Erst wenn das Landratsamt den Bauantrag befürwortet, wird der Gemeinderat über Umfang und Art der Investitionen erneut beraten und entscheiden.
Es steht für niemanden außer Frage, auch nicht für die GRÜNE Fraktion, dass die Geräusche, die durch die Nutzung der Anlage entstehen, für die Anwohner so reduziert werden müssen, dass auch für diese das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen wieder als bereichernder Teil des Alltags in Pullach erlebt werden kann.
Für uns steht allerdings auch außer Frage:
- dass jeder zusätzliche Euro, der für die Erhaltung der Nutzung des Skateparks investiert wird, es wert ist, ausgegeben zu werden. Es braucht für Kinder und Jugendliche Frei-Räume, auch außerhalb von Schule und Verein, in denen sich erprobt, erlebt und behauptet werden kann. Die Ertüchtigung der Anlage ist eine der wenigen Investition für eine offene Kinder- und Jugendarbeit.
- dass die Verwaltung und die Bürgermeisterin verantwortlich gehandelt und umsichtig einen Ausgleich der Interessen gesucht haben. Im Gespräch mit den Anwohnern am 27. Oktober 2016 wurde deutlich, dass eine gemeinsame Suche nach einer tragfähigen Lösung im Mittelpunkt steht.
Wir denken jedoch auch, dass es für die von den meisten Gemeinderäten umsichtig und differenziert geführte Diskussion um den Skaterpark nicht hilfreich ist,
- wenn in einem Beitrag der WIP im Isaranzeiger vom 27. Oktober eine Lärmschutzwand als Mauer bezeichnet wird, die „mitten im schönen Pullach“ gebaut werden soll. Soll diese Umbenennung bzw. Zuspitzung polarisieren und emotionalisieren? Das ist einer sachlichen und an den Fakten orientierten Diskussion ganz einfach nicht dienlich!
Es braucht keine Mauer in den Köpfen, sondern intelligent gebaute Lärmschutzwände dort, wo sie notwendig sind, z. B. an der Skateanlage! - wenn im selben Artikel von der WIP unterstellt wird, dass „trickreich ein Lärmgutachten für das Betreiben von Kinder- und Jugendeinrichtungen“ in Auftrag gegeben worden sei. Warum diese Unterstellung? Es wurde in der Sitzung doch klargestellt, dass der Skatepark nur als eine Freizeitanlage im Sinne einer Kinder- und Jugendspiel(!)einrichtung geplant und genehmigt werden kann.
Für die Ertüchtigung der Skateranlage, für die Schaffung von Erlebnis-Räumen für Kinder und Jugendliche in Pullach braucht es:
- eine Fortsetzung der Diskussion mit Anwohnern, Experten und Jugendlichen
- die Bereitschaft zu evtl. zusätzlich notwendigen Investitionen, z. B. auch zur Dämmung der Bahnen selbst, um das objektive und subjektive Lärmempfinden angemessen zu berücksichtigen
- weiterhin eine Betreuung der Skateanlage durch Mitarbeiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit des freiraum2
- einen unverstellten, faktenorientierten und ergebnisoffenen Blick auf das Thema.
Fabian Müller-Klug
Fraktion der GRÜNEN im Gemeinderat
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